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Jaakko Aukusti: Mountain (Review)

Artist:

Jaakko Aukusti

Jaakko Aukusti: Mountain
Album:

Mountain

Medium: LP
Stil:

Indie Pop

Label: VILD Music
Spieldauer: 31:32
Erschienen: 20.01.2017
Website: [Link]

Unser Mann aus Turku mit dem wohlklingenden, unverkennbar finnischen Namen JAAKKO AUKUSTI ist gerade mal eine „Volcano“-EP alt, die mit ihrem stark elektronisch geprägten Indie-Pop einiges an Aufsehen erregte. Nun also legt er seinen ersten schwarz-gerillten Longplayer vor, der sich glücklicherweise nicht von den sehr guten musikalischen Ansätzen der EP entfernt, auch wenn man beim genauen Hören der Texte glaubt, einen uralten Musiker-Hasen vor sich zu haben: „Die Songs öffnen kleine, vergängliche Fenster für die hyperaktiven Gedanken eines jungen Mannes: wachsender Schmerz, winzige Ängste, Glück, das wie ein Feuerwerk explodiert, das immer gegenwärtige Gefühl, nicht dazuzugehören, nicht genug zu sein, nicht alles gegeben zu haben, nie genug Schlaf zu bekommen, aber jede Minute des Tages zu umarmen und zu lieben.“ - lässt uns Jaakko im Vorfeld schon einmal wissen und weckt damit natürlich ganz bewusst jede Menge Neugier auf sein wirr blau-rot becovertes Album.

WEEZER oder WOMBATS und natürlich SYD MATTERS kommen einem in den Sinn, wenn wir den musikalischen „Mountain“ von JAAKKO AUKUSTI erklimmen. Nur dass der dem Indie-Pop und Alternative-Rock besagter Bands eine gehörige Portion Progressives und Elektronisches – gar Experimentelles – hinzufügt und so eine wilde, machmal etwas abstruse Mischung sehr unterschiedlicher Musik-Stile kreiert. Damit schafft der Finne fast ein eigenes Genre, wild abgefahrener und zugleich anheimelnd melodiöser Rock-Pop-Prog-Klänge, die es – auch wieder so ein schönes Beispiel von Andersartigkeit – nur auf LP mit großem Textblatt zu erstehen gibt. Allerdings ist die Laufzeit von knapp 32 Minuten dann doch etwas sehr dürftig ausgefallen!

Vier Jahre lang hat JAAKKO AUKUSTI an seinem Debüt-Album gewerkelt. Es mit vertrackten Arrangements und mit poppigen Melodien, die einfach anders als jeder Radio-Fast-Food-Käse klingen, versehen, damit sein „Mountain“ auch wirklich nach einem überdimensionalen Berg und nicht nach den überflüssigen Mainstream-Hügeln klingt, die man uns in Deutschlands Radiokultur Tag für Tag um die Ohren haut und sich dann beim ESC immer wieder darüber wundert, warum man ein Dauer-Abo für den letzten Platz hat. Ganz einfach: Wir bekommens einfach nicht hin, auch nur ansatzweise so wie ein finnischer J.A. zu klingen.

Denn Jaakko spielt mit der Musik, experimentiert mit ihr – verwendet jede Menge Synthesizer und geile Sound-Effekte, lässt die Gitarren brettern, Trompeten und Saxofone wild blasen, und trommelt mit den komplexesten Percussion auf uns ein. Und das macht er als Multiinstrumentalist auch noch alles alleine. Und selbst die größte Krux vieler Multiinstrumentalisten trifft auf ihn nicht zu: oftmals können die Jungs nicht wirklich gut singen. Aukusti kann es! Egal ob in den höchsten, fast weiblich klingenden Tönen oder mit druckvoller Voluminösität. Beste Beispiele dafür sind die beiden Single-Auskopplungen „Oasis“ und – aber klar doch, eine LP, die man „Mountain“ nennt, muss natürlich genau solch eine Song enthalten - „Himalaya“.

Die verrücktesten Stückchen Musik sind aber ungeschlagen „Space Cowboy“, das übrigens in japanischen Schriftzeichen, welche die Tastatur des Kritikers einfach nicht hergeben will, auf der Platten-Hülle steht und das die LP abschließende „Turmoil“. Es sind nicht nur die Songs als solches, sondern die unglaublichen Stereo-Effekte, die zugleich darauf verweisen, in was für einer beeindruckenden Sound-Qualität diese LP aufgenommen wurde.

Mit „Mountain“ beweist uns JAAKKO AUKUSTI, dass nicht die Finnen spinnen, wenn es um richtig gute Indie-Pop-Musik geht, sondern die Deutschen totale Spinner sind, zumindest diejenigen, welche glauben, ihren Musikgeschmack an solchen Bekloppten wie Mr. Modern Talking Bohlen oder einer abgehalfterten ESC-Jury festmachen zu müssen, bei denen das 0-8-15-Formatradio höchstens den Rubel, aber nicht den guten Geschmack rollen lässt.

FAZIT: Der finnische Multiinstrumentalist und ausgezeichnete Sänger JAAKKO AUKUSTI wurde bereits nach seiner EP „Volcano“ als „Indie-Pop-Wizard“ und seine Musik als „Warrior Pop“ abgefeiert. Dass dies nicht ohne Grund geschah, beweist er nun mit seiner Debüt-LP „Mountain“ im ganz großen Stil!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 5256x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (12:59):
  • Mirage (0:19)
  • Oasis (2:37)
  • Forget (2:37)
  • Moon Tower (3:38)
  • Ruby Eyes (Portygon) (3:48)
  • Seite B (18:33):
  • Himalaya (3:23)
  • What If All Else Fails? (5:46)
  • Bioluminescent (2:54)
  • Space Cowboy (2:38)
  • Turmoil (3:52)

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Jacobyte
gepostet am: 04.02.2017

User-Wertung:
15 Punkte

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Anyways, it's nice to see that the album I regard as 'THE Finnish Indie Album of 2017', possibly opening a whole new path for indie/pop/opera, is getting recognized and even liked in the heart of Europe.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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